Manfred Trojahn

Manfred Trojahn
Manfred Trojahn | © Dietlind Konold

Manfred Trojahn wurde 1949 in Cremlingen bei Braunschweig geboren. Er studierte Orchestermusik in seiner Heimatstadt, später bei Karlheinz und Gertrud Zöller in Hamburg, wo er auch in der Kompositionsklasse von Diether de la Motte arbeitete.

Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter die Studienstiftung des Deutschen Volkes (1971), der Stuttgarter Förderpreis (1972), der 1. Preis im International Rostrum of Composers (Paris, 1978), die Accademia Tedesca Villa Massimo in Rom 1979/80, der Sprengel-Preis für Musik 1980 und der Deutschen Musikautorenpreis (2008).

Trojahn war bis 2017 Professor für Komposition an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf, er ist Mitglied der Akademien der Künste in Düsseldorf, Hamburg, München und Berlin. 2017/18 war er Fellow des Fowler Hamilton Research Fellowship an der Christ Church, Oxford University.

Trojahns Werkverzeichnis umfasst nahezu alle Gattungen. Seine Arbeiten werden von bedeutenden Solisten, Orchestern und Dirigenten international zur Aufführung gebracht. Seit Anfang der 1990er Jahre nimmt das Musiktheater eine vorrangige Stellung in seinem Schaffen ein.

Seine Opern „Enrico“ (Schwetzingen/München 1991), „Was ihr wollt“ (München 1998), „Limonen aus Sizilien“ (Köln 2002) und „La Grande Magia“ (Dresden 2008) wurden an zahlreichen Theatern zur Aufführung gebracht.

2002 komponierte er die Rezitativtexte für Mozarts „La clemenza di Tito“ für eine Produktion der Nederlandse Opera (Amsterdam), an der 2011 sein Musiktheater Orest nach eigenem Libretto zur Uraufführung kam.

In den letzten Jahren beschäftigte Trojahn zunehmend der Umgang mit dem Ensemble, so entsteht seit 2012 der Zyklus „Quitter“ auf Texte von René Char für das Ensemble Modern, 2013 kompo-nierte er „Le Ceneri di Gramsci“ auf einen Text von Pier Paolo Pasolini für die MusikFabrik und 2015/16 „Nocturne – Minotauromachie“ für das Ensemble Intercontemporain.

Im Mai 2019 beendete Manfred Trojahn ein Musiktheater auf einen Text von Hugo von Hofmannsthal „Ein Brief - Reflexive Szene für Bariton, Streichquartett und Orchester“, das im Rahmen des Beethoven Jubiläumsjahres 2020 an der Oper der Stadt Bonn zur Uraufführung kam. Für 2022 ist in an der Nationale Opera Amsterdam die Uraufführung von „Euridice - Die Liebenden, blind“ geplant.

Manfred Trojahn lebt und arbeitet in Paris und Düsseldorf.