Christine Schäfer

Christine Schäfer
© Christine Schäfer | Photo: Bodo Vitus

Die Sopranistin Christine Schäfer gehört mit ihren internationalen Opern- und Konzertauftritten zu den erfolgreichsten Sängerinnen unserer Zeit. Das weitgespannte Repertoire, mit dem sie an führenden Opernhäusern der Welt gastiert, reicht dabei von Händels Alcina und Partenope über Mozarts Donna Anna, Cherubino und Konstanze bis zu Donizettis Lucia de Lammermoor, Verdis Gilda und Violetta, Strauss ́ Komponist, Bergs Lulu und Messiaens Ange.

Christine Schäfer studierte an der Berliner Hochschule für Musik bei Professor Ingrid Figur und vervollständigte ihre Ausbildung bei Arléen Auger, Aribert Reimann, Sena Jurinac und Dietrich Fischer-Dieskau. Die Teilnahme an bedeutenden Wettbewerben brachte ihr etliche Preise ein.

Die Sängerin legte schon früh neben ihrer Opernkarriere einen Schwerpunkt auf den Konzertbereich. Anstelle einer Aufzählung bedeutender Dirigenten und Orchester sei hier beispielhaft die Konzerttätigkeit des Jahres 2011 erwähnt: jeweils zwei Programme mit den Berliner und den Wiener Philharmonikern (Rattle, Jurowski, Welser-Möst und Gatti), die Münchner Philharmoniker (Thielemann), Los Angeles Philharmonic (Dudamel), Concentus musicus (Harnoncourt) und das Lucerne Festival Orchestra (Abbado).

Ihren außergewöhnlichen Rang als Liedsängerin belegen auch ihre hervorragenden Partner am Flügel – darunter Irwin Gage, Graham Johnson, Eric Schneider, Helène Grimaud, Pierre- Laurent Aimard, Christoph Eschenbach, Ingo Metzmacher oder Daniel Barenboim.

Christine Schäfer hat zahlreiche Schallplatten aufgenommen, darunter Haydns „Schöpfung“ unter Helmut Rilling; von Aribert Reimann „Nachtträume“ und „Kinderlieder“; die „Johannes-Passion“ mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben und Mozarts „Canzonettas“ mit dem Bläserensemble der Berliner Philharmoniker unter Dietrich Fischer-Dieskau; Bei einer Gesamteinspielung der „Entführung aus dem Serail“ sang sie die Konstanze (Les Arts Florissants/Christie). Strauss-Lieder und Mozart Arien (Berliner Philharmonikern/Abbado/DG) zählen ebenso zu ihren Veröffentlichungen wie Schönbergs „Pierrot Lunaire“ unter Pierre Boulez. In den von Graham Johnson initiierten Gesamtaufnahmen der Werke Schuberts, Schumanns und Brahms ́ bei Hyperion wirkte Christine Schäfer mit jeweils einer CD mit. Bei Onyx erschienen Aufnahmen von Schuberts „Winterreise“, das Album „Oder soll es Tod bedeuten?“ in Begleitung des Petersen Quartetts mit Liedern von Mendelssohn und Schumann, bearbeitet von Aribert Reimann, sowie Lieder von Purcell und George Crumb unter dem Title „Apparition“. Mit Matthias Goerne und Hilary Hahn nahm sie das 2010 veröffentlichte Album „Bach: Violin and Voice“ auf. Ende 2011 erschien ihr erstes Album bei Sony Classical. Das Label-Debüt umfasst Arien von Händel bis Messiaen. Letzte Veröffentlichung im Oktober 2013 war eine Bach-CD mit den Berliner Barocksolisten, ebenfalls bei Sony.

Christine Schäfer war regelmäßig zu Gast bei den Salzburger Festspielen und feierte dort einige ihrer größten Triumphe (von Lulu in den 90er Jahren über Mozart bis hin zu Händel 2009). Auch in Glyndebourne, San Francisco, Amsterdam oder Brüssel war die Künstlerin zu Gast. Opernengagements der jüngeren Vergangenheit führten sie an die Opernhäuser in Paris (Traviata und Donna Anna), London (Gilda und Asteria), Wien (Partenope und Orphélie am Theater an der Wien und Komponist an der Staatsoper), Madrid (Donna Anna), Berlin (Adele, Konstanze, Traviata, Cherubino sowie Donna Anna), München (l ́Ange, Messiaen) und New York (Sophie, Gilda und Cherubino jeweils an der Met).

Christine Schäfer ist seit 2006 Trägerin des Hessischen Kulturpreises. 2007 wurde die Künstlerin von der Zeitschrift „Opernwelt“ zur „Sängerin des Jahres“ gekürt und mit dem „Echo Klassik“ für die beste Liedeinspielung ausgezeichnet. 2008 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt; 2009 erfolgte die Berufung zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin. 2013 schließlich wurde sie zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste gewählt. Zum Herbstsemester 2015 wurde Christine Schäfer als ordentliche Professorin an die Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin berufen.