Die Stiftung Niedersachsen lädt 24 junge Geiger*innen aus 12 Ländern zum Joseph Joachim Violinwettbewerb nach Hannover ein. Insgesamt hatten sich 131 Musiker*innen beworben. Die ausgewählten Teilnehmer*innen werden sich nun vom 16. bis 28. September 2024 der internationalen Jury, Konzertveranstaltern, dem Publikum in Hannover und einem internationalen Publikum im Livestream präsentieren. Neben der Chance auf eine internationale Solokarriere winken der mit 30.000 Euro dotierte Hauptpreis „Joseph Joachim”, je 10.000 Euro für die drei Finalist*innen sowie hochkarätige Konzertengagements. Die Produktion und der internationale Vertrieb eines Debütalbums, Notengutscheine und die Leihgabe einer wertvollen Violine gehören ebenfalls zu den ausgelobten Preisen. Die großen Finalkonzerte an der Seite der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von Stephan Zilias finden am 28. September 2024 im Konzerthaus des NDR in Hannover statt.
Die Auswahljury war mit renommierten Musiker*innen besetzt, die jeweils in enger Verbindung zu den großen hannoverschen Orchestern stehen: Oliver Kipp (Stimmführer der NDR Radiophilharmonie), Anna Lewis (Solo-Bratschistin der NDR Radiophilharmonie), Kathrin Rabus (ehemals 1. Konzertmeisterin der NDR Radiophilharmonie), Reynard Rott (Solo-Cellist des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover) und Friederike Starkloff (1. Konzertmeisterin des Sinfonieorchesters Basel). Sie trafen ihre Entscheidung anhand eingesandter Bewerbungsvideos mit je einer Einspielung von zwei Sätzen einer Sonate von Béla Bartók und eines Werkes von Franz Schubert.
„Es war uns eine große Ehre, die Verantwortung für die Vorauswahl des Wettbewerbs zu übernehmen. Das Niveau aller Bewerber*innen war beeindruckend hoch. Dennoch gab es die Stimmen, die uns direkt musikalisch und künstlerisch berührt haben. Wir wünschen den 24 Kandidat*innen viel Erfolg beim Wettbewerb und eine gute Zeit in Hannover”, so Friederike Starkloff im Namen der Jury.
Die ausgewählten Teilnehmer*innen gehören größtenteils Staaten aus dem asiatischen Raum an, darunter Südkorea, Japan, China und Hongkong. Aus Europa (Deutschland, Ungarn, Österreich, Finnland) stammen vier Teilnehmer*innen. USA und Kanada sind ebenfalls mit vier Talenten vertreten. Eine Teilnehmerin stammt aus Russland und eine aus Großbritannien. Aktuell leben und studieren aber allein elf Teilnehmer*innen in Europa, davon sieben in Deutschland. Fünf Teilnehmer*innen haben bereits 2021 bzw. 2018 am Joseph Joachim Violinwettbewerb teilgenommen. Das Durchschnittsalter liegt bei knapp 23 Jahren. Zwei Teilnehmer*innen sind erst 16 Jahre alt, der älteste Teilnehmer ist 31 Jahre alt. Insgesamt erreichten die Stiftung Niedersachsen Bewerbungen aus 27 Nationen. Stark vertreten waren Bewerber*innen mit einer Herkunft aus Südkorea (24), China (18), USA (18), Japan (17) und Deutschland (14).
In den kommenden Monaten werden sich die 24 Ausgewählten nun auf das herausfordernde Repertoire des Wettbewerbs vorbereiten. Das Wettbewerbsprogramm besteht aus bis zu fünf Runden: Solo, begleitet durch erstklassige Pianisten, im Spiel mit einem Kammermusikensemble und im großen Sinfoniekonzert an der Seite der NDR Radiophilharmonie. Nur acht der Kandidat*innen erreichen das Semifinale. Hier müssen sie ein selbst konzipiertes Rezital mit textlicher Einführung präsentieren. Drei Bewerber*innen erreichen das Finale am 28. September 2024. Zum Finalkonzert zählt neben dem großen Sinfoniekonzert die Uraufführung eines Werkes von Enno Poppe, das im Auftrag der Stiftung Niedersachsen für den Wettbewerb komponiert wird. Die Komposition erhalten alle Teilnehmer*innen erst Ende Juni.